In der neuen und hochmodernen Gewerbewertstoffsortieranlage am Standort Riespot werden seit Januar 2019 gemischte Baustellenabfälle sowie Gewerbeabfälle sortiert. Die Sortierung verläuft unter Berücksichtigung der neu eingetretenen Gewerbeabfallverordnung. Zudem ist die Anlage für die Sortierung von Sperrmüll geeignet.
Gewerbeabfälle ähneln der Zusammensetzung aus Abfällen von privaten Haushalten. Hierzu gehören Abfälle wie Papier, Holz, Glas, Metalle, Kunststoffe und Folien sowie biogene Abfälle. Diese müssen nach der neuen Gewerbeabfallverordnung bereits vor Ort getrennt werden. Wenn Betriebe dies nicht gewährleisten können, sind die Abfälle anschließend in einer Sortieranlage zu trennen.
Die angelieferten Abfälle setzen sich aus diversen Bestandteilen zusammen. Bauschutt beispielsweise besteht ausschließlich aus mineralischen Bestandteilen wie Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik. Bau- und Abbruchabfälle enthalten hingegen neben Baustoffen auch Fremdstoffe: Neben Holz, Glas, Metall, Gips und Rigips werden Dachpappen, Dämmstoffe, Kabel, Folien oder auch Tapetenreste zur Wiederverwertung angeliefert. Sperrmüll-Material ist dem sehr ähnlich und kann zudem Textilien oder Elektrogeräte enthalten. Das Baustoffrecycling soll sicherstellen, dass die unterschiedlichen Abfälle voneinander getrennt, aufbereitet und dem Kreislauf erneut zugeführt werden. Dazu werden sie nach Eingang in der Anlieferungshalle über ein Laufband zur Vorsortierung transportiert.
Bei der Vorsortierung wird unterschieden in prozessstörende Wertstoffe, prozessstörende Störstoffe und wassergefährdende Stoffe. Zu den prozessstörenden Wertstoffen gehören z. B. Schrott-Teile, Holzbalken, große Folien, Betonteile und Steine. Zu den prozessstörenden Störstoffen zählen unter anderem Tauwerk, Umreifungsbänder, Gipskarton und Dämmwolle. Für die Möglichkeit des Vorhandenseins von wassergefährdenden Stoffen ist eine gesonderte Sicherstellung gewährleistet. Als prozessstörend werden insbesondere Stoffe angesehen, die aufgrund ihrer Größe nicht durch die Anlage gefahren werden sollten. Die verbleibenden Stoffe werden zur weiteren Sortierung in die Anlage gefahren.
Das vorsortierte Material wird in dem Aufgabebunker aufgegeben und zunächst mit zwei unterschiedlichen Sieblochungen gesiebt, wodurch ein grober und ein feiner Stoffstrom entstehen.
Die größeren Bestandteile werden aus der Siebtrommel hinaus zum 3-Wege-Trommel-Lufttrennsystem gefördert. Dieses Aggregat dient dazu, die bereits gesiebten Fraktionen in schwere, mittlere und leichte Stoffströme zu trennen. Anschließend werden die Wertstoffe Papier, Pappe und Kartonage (PPK), Folie, Holz und Hartkunststoffe mittels Nahinfrarotspektroskopie (NIR) heraussortiert und aufbereitet. Zudem entsteht aus dem schweren Anteil nach einer Eisenmetall-Entfrachtung die grobe Mineralik-Fraktion.
Der Stoffstrom in einer Größe von 0 bis 70 mm wird zunächst mittels eines Überbandmagneten von Eisenmetallen entfrachtet und mittels eines Spannwellensiebes gesiebt. Das Material in einer Größe von 25 bis 70 mm wird nachfolgend mit einem weiteren Lufttrennsystem in leichte und schwere Bestandteile sortiert. Aus den schweren Anteilen wird nach der Entfrachtung von Nichteisenmetallen eine Mineralik-Fraktion in der Größe von 25 bis 70 mm.
Standort der Anlage: Bremen
Technische Daten
Welche Abfälle können behandelt werden: Abfälle aus Bau- und Abbrucharbeiten, Bauschutt, Gewerbeabfälle, Sperrmüll
Welche Endprodukte entstehen:
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